4 Wochen Australien mit Campervan
Ein Auszug vom Reiseblog von Ricarda Beese
G' Day und Hallo :O)
Nun kommt die kurze Zusammenfassung von unserem vier Wochen Urlaub in Australien.
Mit einem kleinen Hindernis hat es schon begonnen.Wir hatten unsere Flugtickets und standen am 5 April auf dem Flughafen in Christchurch, doch als wir an den Schalter gingen um einzuchecken, meinten sie zu uns, ob wir ein Visum hätten. Das war uns völlig neu! Im ersten Moment dachten wir das somit der heutige Flug für uns gestrichen ist. Doch wir fragten uns durch und bekamen Hilfe – endlich hatten wir das benötigtes Visum in der Hand. Wir waren die Allerletzten die eincheckten und viel zu spät, macht aber nix, Hauptsache wir waren drin! :O)
Die erste Nacht verbrachten wir dann ziemlich komfortabel auf dem Flughafen in Brisbane und wir waren nicht die einzigen - fast alle Sofas waren belegt. :O)
Als wir am nächsten Tag mit dem Zug in die Stadt fuhren, waren meine ersten Eindrücke nicht die Allerbesten. Es war hier zwar sehr viel wärmer als in Neuseeland, doch die Stadt wirkte dreckig, überall lag Müll herum und die Wände litten unter der Jugendlichen Kreativität, sie waren unschön mit Grafitti besprüht. Eine typischen Großstadt - laut, die Straßen mit Menschen überfüllt, viel Verkehr und die Leute rannten mit Aktenkoffern auch bei rot über die Kreuzungen. Ein wahres Getümmel! So einen Stress gab es nicht einmal in der für uns empfundenen „schlimmsten“ Stadt Neuseeland, in Auckland. Wir beide fanden das ziemlich anstrengend und waren froh als wir erst einmal im unserem Hostel angekommen sind.
Insgesamt blieben wir drei Tage in Brisbane und haben in dieser Zeit auch die schönen Ecken der Stadt erkunden können. Es war super Wetter und wir haben uns jede Menge angeschaut.
Besonders gefallen hat uns der Botanischen Garten mit exotischen Pflanzen und Bäumen. Gigantisch sind vor allem die, deren Luftwurzeln den langen Ästen als Stütze dienten.
Auch eine Galerie der Modernen Kunst gab es kostenfrei zu besichtigen, da fühlte sich Rena voll und ganz in ihrem Element ;)
Abends gab es eine tolle Skyline zu bestaunen und da direkt durch Brisbane ein Fluss fliest konnte man die farbenfrohe Spiegelungen der Lichter im Wasser sehen.
Eine tolle Abendstimmung ist also garantiert ;)
In Brisbane mieteten wir uns einen Campervan für die nächsten drei Wochen und wir haben nicht irgendein Auto bekommen, sondern wie es der Zufall will, war es auch ein Mitsubishi L 300 – genau wie mein Johnny, der mich durch Neuseeland begleitete und das alles verpackt in einen lustig, fröhlichen Design. Getauft wurde der Neue Camper auf den Name Funny Sunny ;)
Wir holten ihn früh morgens ab und dann ging es los – raus aus der Stadt und endlich wieder rein in die Natur ;O)
Als Erstes beschlossen wir ein Stück Richtung Norden zu fahren und kamen so an den „Glashousemountain“ vorbei. Hier durfte unser Mietcamper rasten und wir erklommen den 278 m hohen Mount Beerburrum. Obwohl der Weg dort hinauf nur 700m lang ist, war es trotzdem ganz schön anstrengend, da es extrem steil war! Ein Schritt vorwärts und zwei wieder zurück...;)
Oben angekommen sahen wir beide aus wie reife Tomaten, aber waren glücklich und wurden mit einer tollen Aussicht über die Region belohnt und um uns herum segelten ganz viele große, bunte Schmetterlinge und eine kleine Eidechse lies sich von uns bei ihrem Sonnenbad überhaupt nicht stören. Das muss man Australien lassen, die Tierwelt ist wirklich faszinierend.
Auf unserem Weg kamen wir an einer „GingerFactory“ (Ingwer) vorbei wo wir natürlich stoppten...der Laden war gefüllt mit vielen Leckerei, doch wir blieben standhaft und knuddelten nur mit dem süßem Gingermann ;O)
Der nördlich weit entfernteste Ort für uns, den wir besichtigten wollten war Tin Can Bay. Er ist direkt an der Küste gelegen und wir hatten gehört, dass Delphine hier mit der Hand gefüttert werden und ziemlich nah an den Strand kommen.
Als wir um 8 Uhr kamen waren auch schon 2 Delphine da. Sie lagen im seichten Wasser am Strand und waren uns so nah. Auch wir kauften uns für 5 $ einen kleinen Eimer mit 2 Fischen. Nacheinander durften wir dann zu den Delfinen gehen und ihnen den Fisch vorsichtig füttern. Ein unglaubliches Erlebnis!
Das ganze fing damit an, dass vor langer Zeit Mystic verletzt gefunden wurde, und von den Freiwilligen in Tin Can Bay gepflegt wurde. Als er dann wieder ausgesetzt wurde, kam sie von dem Zeitpunkt an jeden Tag zurück und wurde mit 3 kg Fisch gefüttert (eine durchschnittlicher Delphin frisst am Tag 30kg). Jeden Tag brachte Mystic jemand anderen von ihrer Schule mit und so wurde es von Generation zu Generation weitergegeben. Mittlerweile kommt auch ihre Uhrurenkelin mit und lässt sich von uns Menschen bestaunen. Aber nicht nur die beiden Delphine warten jeden Morgen auf ein kleines Frühstück, sondern auch Simon der Pelikan. Für ihn bleibt immer ein Fisch übrig, den er sehr kunstvoll fing ;O) Gut gemacht! Irgendwie erinnerte vieles an Flipper, den treuen Delfin, den wir wohl alle gern als Kind gefüttert hätten. Das waren nicht die einzigen tollen Begegnungen. Am Abend vorher, als wir im Ort ankamen überraschten uns Schwärme bunter Papageien. Anfangs dachte ich, unser Keilriemen am Auto hatte einen Schaden, doch als wir stehen blieben und das Fenster öffneten sahen wir woher dieses quietschende, kreischende Geräusch kam.
Tausende Papageien machten bei Sonnenuntergang einen Riesen Lärm und machten den Baum so farbenfroh wir waren für einen Moment sprachlos... Von nun an ging es wieder Richtung Süden, an der Küste entlang. Wir stoppten am Rainbowbeach, wo wir das schöne Wetter, die Wellen und den Strand genossen.
Rena besuchte die „Under Water World“ in Mollowaba, doch ich ging nicht mit, da ich erst in Neuseeland solch ein Ozeanium mir anschaute hatte und mich der Australia Zoo mehr lockte.;O) Dort ging es auch schon am nächsten Tag hin. Und es war wirklich der Hammer!
Solch einen genialen Zoo hatte ich noch nie gesehen! Echsen und andere kleine Tiere liefen frei zwischen den Besuchern herum, ich durfte kostenlos immer wieder Elefanten und Kamele füttern, in einem Park konnte man sich zu den Kängurus gesellen, die es sehr genossen gekrault zu werden und selbst Koalas konnte man knuddeln.... Es gab eine klasse Show mit Steve Irwin's Frau und seinen Kindern. Es gab so unglaubliche Dinge, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Die Vögel wurden aus ihren Volieren gelassen und bekamen Freiflug, die Tierpfleger waren in den riesigen Gehegen bei den Tigern und streichelten diese und ich bekam Tiere zu Gesicht, die ich nicht kannte. Niedlich waren auch die Wombats und die tasmanischen Teufel. Es war schon ein spitzen Erlebnis! Ich würde es jedem empfehlen. Nur leider war ich allein, da Rena am drauf folgenden Tag den Koalapark besuchen wollte. Sie konnte auch im Park Kängurus füttern und ganz viele Koalas sehen und war von den niedlichen Tieren wirklich begeistert.
Ein Stück Südlicher kamen wir dann am Surfer Paradies vorbei wo uns die Wellen wirklich lockten und uns die Lust packte, dass Surfen auch einmal aus zu probieren. Doch lange blieben wie nicht dort, da es eine Großstadt ist und wir beide uns da nicht ganz so wohl fühlten. Unser Nächster Stopp war Nimbim... über diesen Ort hatten wir die unterschiedlichsten Meinungen gehört. Doch wir wollten uns selbst ein Bild machen. Ein Mann sagte am Vorabend zu mir, wenn man dort Fotos macht, dann nur in schwarz weiß, da man sonst total konfus wird – und er hatte recht ;O)) Es ist die Hippihochburg schlechthin. Die Häuser sind kunterbunt mit Regenbogenfarben bemalt und in den vielen kleinen Lädchen bekommt man die dazugehörige Kleidung und anderes Zubehör immer mit dem Motto, make Love no war! Am Tage war ein geschäftiges Treiben, da sehr viele Touristen sich dieses kleine Städtchen anschauten, trotzdem war die Stimmung sehr relaxt und ab und zu roch man an einigen Stellen, das Gras, welches für die gechillte Stimmung mit verantwortlich war. Nicht umsonst gilt Nimbim als Wiege der Hippies.
Unterwegs wieder in Richtung Küste fuhren wir eine einsame Landstraße hinunter, als wir plötzlich ein kleines hüpfendes Tier entdeckten. Ein Babykänguru und seine Mama sahen uns mit großen Augen an und verschwanden dann im Wald. Ein paar Kilometer weiter sahen wir noch ein weiteres, als wir auf dem Weg zu einem Wasserfall waren. Ja so hatten wir uns Australien schon eher vorgestellt. :o) Der Wasserfall war auch imposant. Wir standen ganz oben und neben uns stürzte das Wasser circa 100 Meter in die Tiefe.
An der Küste erkundeten wir den Ort Byron Bay. Hier kann man an jeder Ecke ein Surfbrett ausleihen um sich dann in die Fluten zu stürzen. Wir hatten uns ja schon Appetit geholt, und wollten es auch einmal unbedingt ausprobieren. So schwer kann es doch gar nicht sei dachten wir...
Welle an paddeln, sich mitnehmen lassen und dann irgendwie aufstehen.
Also versuchten wir unser Glück. Aber die Tücke lag im Detail, denn es war schon erst mal gar nicht so einfach zu der richtigen Stelle hinzukommen, damit die Welle einen auch mitnehmen konnte, denn die Strömung war so stark. Ein bisschen waren wir frustriert, aber wir gaben beide nicht auf und kämpften gegen das Wasser.. Am nächsten Tag probierten wir es noch einmal und dieses Mal machte es noch mehr Spaß, da die Strömung nicht so stark war und uns die Wellen einen dann wirklich mitnahmen. Selbst Aufstehen funktionierte zweimal richtig gut. Einfach toll.
Den nächsten Morgen begrüßten wir am östlichsten Punkt Australiens direkt am Leuchtturm von Byron Bay und wieder einmal zeigte sich, dass die Lichtstimmung am Ende der Welt doch etwas ganz Besonderes ist.
Da sich unsere Zeit mit dem Campervan langsam dem Ende zuneigte und wir noch über 600 km von Sydney entfernt waren, entschlossen wir uns doch mehr auf dem Motorway zu fahren um schneller voran zu kommen und das war nicht sehr schön, denn wir saßen 2 Tage fast nur im Auto und bekamen nur sehr wenig zu sehen. Das war ich nun von Neuseeland gar nicht gewöhnt. Man sollte so ein Trip wirklich besser planen und lieber mehrere Inlandfluege machen. Ostersonntag haben wir natürlich auch gefeiert, der Osterhase hatte auch ein paar Eier für uns versteckt und so suchten Rena und ich noch im Schlafanzug in einem kleinen Park. Danach bemalten wir uns gegenseitig unsere Frühstückseier und waren dabei wirklich kreativ.
Der Weg zu den Blue Mountains,100 km von Sydney entfernt, war recht kurvig und steil, aber endlich bekamen wir mal wieder richtig schöne Natur zu sehen und die Aussicht war teilweise schon genial. Wir übernachten an einem Aussichtspunkt und genossen den Sonnenuntergang. Leider fing es in der Nacht an zu regnen und am nächsten Morgen sah man die Hand vor Augen nicht, so dicht war der Nebel... so dass wir leider an den 2 geplanten Tagen Blue Mountains gar nix sahen. Ein wenig vertrödelten wir unsere Zeit in den vielen Antiquitätengeschäften und hofften auf besseres Wetter. Da unsere Zeit mit Sunny zu Ende ging blieb der Nebel Sieger und wir sahen die Berge nicht. Richtig Schade, aber somit ein to do Punkt auf der Liste für den nächsten Australienbesuch.